Beiträge der PKV steigen um 340 Prozent

Ein Bericht von rentenbescheid24.de

Die Beiträge zur privaten und gesetzlichen Krankenversicherung werden in Zukunft dramatisch steigen. Diese Erkenntnis geht aus einem Beitrag aus der Süddeutschen Zeitung und einer Pressemeldung der Deutschen Aktuarvereinigung e.V. vom 22.05.2019 hervor. Mitten in die Grundrentendiskussion platzt die Nachricht eines drastischen Anstiegs der Beiträge zu GKV und PKV. Von wem kam die Erkenntnis, die die Süddeutsche Zeitschrift verbreitete? Von Versicherungsmathematiker der DAV,  der deutschen Aktuarvereinigung, von absoluten Profis, die es wissen sollten. Ein Warnschuss an die Politik, endlich zu handeln.

 

Die Beiträge zur PKV explodieren um 340 Prozent. Und zwar bis zum Jahr 2060. Betroffen von dem dramatischen Beitragsanstieg ist aber nicht nur die private KV, sondern auch die gesetzliche Krankenkasse und die Pflegekassen. Diese Aussage haben die Versicherungsmathematiker der DAV gemacht. Oder besser errechnet. Dabei ist zu beachten, dass die DAV Versicherungsmathematiker mit ihren Berechnung in die Zukunft schauen können. Deren Aussagen sind neutral und werden sicher in beiden Lagern Beachtung finden.

 

Beiträge zur PKV explodieren um 340 Prozent: Die Grundaussagen

Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen in den nächsten Jahrzehnten mit erheblich höheren Beiträgen in der GKV und PKV rechnen. Davon betroffen ist auch die gesetzliche Rentenversicherung. Dies geht aus der oben genannten Pressemeldung des Chefs der DAV Herr Roland Weber vom 22.Mai 2019 hervor. Nach den eigenen Berechnungen der Versicherungsmathematiker der DAV wird folgendes erwartet:

 

  • strukturelle Einnahmeschwäche der GKV und Pflegeversicherung, langsamerer Anstieg der Einnahmen in der Zukunft,
  • Anstieg des Beitrags zur GKV  von 14,6 Prozent im Jahr 2019 auf etwa 25 Prozent im Jahr 2060,
  • Anstieg des Beitrags zur gesetzlichen Pflegeversicherung im Jahr 2019 zum Jahr 2060 auf 8,5 Prozent
  • Anstieg der Prämienleistungen der PKV bis zum Jahr 2060 auf das 2,7 Fache und in der privaten Pflege auf das 4,5 Fache

 

Die Süddeutsche Zeitung berichtet von einem Preisanstieg im Extremfall in der PKV bis 2060 von 340Prozent.

Wenn diese Extremfälle tatsächlich eintreten würden, bedeutete dies, dass ein heute 30-Jähriger PKV Versicherte mit einer monatlichen Prämie von 350 € im Jahr 2060 dann 1190€ monatlich an Prämien zahlen müsste. Ob dabei auch der Teuerungsausgleich schon enthalten ist, kann aus den Aussagen und den Berechnung der DAV nicht entnommen werden.

 

Beiträge zur PKV explodieren um 340 Prozent: Ursachen des Preisanstiegs

Zwei Hauptursachen für die Berechnungen gibt es:

  • Alterung der Gesellschaft,
  • Kosten des technischen Wandels und Fortschritts in der Medizin.

 

Beiträge zur PKV explodieren um 340 Prozent: Effizienz steigern

Die DAV fordert von der Politik, dass unter anderem Maßnahmen eingeleitet werden, um die Effizienz der Gesundheitssysteme zu steigern und zwar sofort. Mit Telemedizin und dem Ausbau einer Gesundheitskarte ließe sich viel Geld sparen. Daneben würde auch in der PKV ein positiver Zinseffekt, der wohl 2030 eintreten solle, zu einer Preisdämpfung der Beiträge führen.

 

Fazit

Schwarz auf Weiß – es wird teurer werden. Wenn die Politik nicht langsam aber sicher etwas unternimmt, dann richtig teuer. Ein Weg könnte auch sein, dass man über eine einheitliche Kranken-und Pflege­versicherung nachdenkt. Die gesetzlichen KV braucht als Umlagesystem Beitragszahler. Mit 70 Millionen Versicherten stellt sie das wesentlich größere System dar. Insoweit muss die Politik neben kleinen kosmetischen Korrekturen auch endlich über die Frage einer KV für alle nachdenken und handeln!


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